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Biographies de neurologues
 
Nouvelle Iconographie de La Salpêtrière
 
 L'histoire des neurosciences à La Pitié et à La Salpêtrière J Poirier
The history of neurosciences at La Pitié and La Salpêtrière J Poirier 
 
 
 

mise à jour du
 14 mai 2006
 Helv. Physiol. Acta
1945;3; 329-334
Gähnen als diencephal ausgelöstes Reizsymptom
Wilhelm Waldvogel
Physiologisohen Institut der Universität Zurich
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Das Gähnen ist em unwillkürlicher Vorgang, der von der Kaumuskulatur ausgehend sich auf die Atemmuskulatur ausbreitet. In wechselndem MaBe beteiligt sich auch die übrige Skelettmuskulatur daran, indem eine «tonische Welles in rostro-kaudaler Richtung über den Körper hinweglauft, Beuger sad Strecker mehr oder weniger gleichzeitig erfassend. Subjektiv ist damit eine wohlige Sensation verbunden, und es bleibt ein Gefühl der Erfrischung zurück.
 
Unter physiologischen Bedingungen gähnt man beim Müdewerden und bei Hunger, aber nur wenn eine gewisse korperliche Ruhe eingehalten wird, ferner beim Erwachen mid bei Langeweile. Beim Erwachen kommt es häufig zu einem ausgiebigen sich Räkeln. Bekannt ist die «ansteckende » Wirkung, die das Gähnen mit anderen unwillkürlichen Ausdrucksbewegungen wie Lachen mid Weinen gemeinsam hat.
 
Der Kliniker kennt das Gähnen als Prodromalsymptom des Kollapses, bei Nausea, bei beginnender Peritonitis, im Schock, bei Hypoglykämie, im apoplektischen Insult.
 
Auch im Tierreich ist das Gähnen weit verbreitet - bei Hunden z. B. sehr ausgesprochen; selbst Fische gähnen (Beobachtung von W. R. Hess). Uber die auslösenden Ursachen, die dabei spielenden Koordinationsvorgänge und die funktionelle Bedeutung theses Phänomens sind wir gan ungenugend unterrichtet. Von den Physiologen hat sich in neuerer Zeit, soviel uns bekannt ist, einzig Engelhardt (1) damit befaBt. Er hebt in erster Linie die Beteiligung des Atmungsapparates hervor. Von ihm werden vier Formen unterschieden: Gähnen beim Einschlafen, beim Erwachen, im Hunger und schlieBlich psychogen induziertes Gähnen. Mittels genauer Analyse der dabei auftretenden Atmungsbewegungen und des Luftwechsels weist er nach, daB beim Gähnen vor dem Einschlafen eine Vertiefung der flacher gewordenen Atmung erfolgt; beim Erwachen führt das Gähnen mit dem sich Räkeln zur Wiederherstellung des normalen Tonus; im Hunger soll es Entleerung des hyperämischen Splanchnikusgebietes und damit Vermehrung der zirkulierenden Blutmenge bewirken; das psychogene Gähnen wird als Ausdrucksbewegung nicht näher erörtert.
 
Bei den Zwischenhirnreizversuchen von W. R. Hess wurde nicht ganz selten ein typisches Gähnen des Versuchstieres (Katze) beobachtet, gelegentlich auch ein sich Räkeln. Die entsprechenden FäIle sollen nun dazu verwertet werden, nach dem Substrat zu suchen, das beim Gähnen die verschiedenen Teilmechanismen koordiniert. Es wird sich die Frage anschlieBen, weiche Reizqualitaten hier unter physiologischen Bedingungen eingreifen. Deshalb verdient auch die Zustandsbedingung, in der das im Versuch stehende Tier gähnt, unsere besondere Beachtung. Ferner ist daran zu denken, daB das Gähnen unter Umständen auch nur eine sekundäre Folge der durch das Experiment bedingten, peripheren Situation sein kann.
 
Zu den folgenden Angaben schicken wit voraus, daB die Experimente an frei beweglichen Katzen durchgeführt wurden, durchschnittlich eine Stunde nach der Präparation, die in Lokalanästhesie, kombiniert mit Stickoxydulnarkose, stattgefunden hatte. Jedes Versuchstier wurde zuerst auf der linken Seite mit drei feinen Nadelelektroden nacheinander gereizt. Dann versenkte man diese Elektroden 2 mm tiefer und tastete so drei weiter basal liegende Reizstellen ab. Genau gleich wurde auf der rechten Seite verfahren. So ergeben sich bei jedem Versuchstier im ganzen zwölf Reizpunkte. Uber weitere Angaben betr. die Versuchstechnik s. frühere Arbeiten (2, 3, 4).
 
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